Keine Überraschung gegen den Titelverteidiger

Es war zu erwarten, dass die Wigoltinger gegen den Titelverteidiger aus Novo Hamburgo nur sehr kleine Chancen auf einen Exploit besitzen. Denn nach der verkorksten Meisterschaft (5. Rang) und den deutlichen Niederlagen am internationalen Champions Cup anfangs Juli rechneten sich die Thurgauer nicht die besten Chancen auf einen Spitzenplatz in Salzburg aus. Michel vertraute auf seine ursprüngliche Stammfünf mit dem Angriffsduo Eymann/Rebsamen. Dass Ueli Rebsamen allerdings noch nicht 100% fit ist zeigte sich fortan. Leider schlichen sich immer wieder unnötige Fehler ins Spiel der Schweizer ein und Novo Hamburgo hatte leichtes Spiel. Dementsprechend ging der erste Spielabschnitt mit 11:6 an die Brasilianer. Im ähnlichen Stil ging es weiter. Trotz Wechsel in der Defensive von Wigoltingen fanden die beiden jungen Angreifer auf Seiten der SG immer wieder Mittel diese zu durchdringen. Ein weiterer klarer Teilerfolg (11:7) war wenig später Tatsache. Mit der 2:0-Satzführung im Rücken liess Novo Hamburgo schliesslich nichts mehr anbrennen und gewann verdient mit 3:0 Sätzen.

Schweizer Duell um Verbleib im Turnier

Auch Aussenseiter Elgg-Ettenhausen (EE) hatte im ersten Spiel gegen den zweiten brasilianischen Vertreter aus Duque de Caxias mit 0:3 das Nachsehen. Folglich war klar, dass es noch am gleichen Tag zum Schweizer Duell um den Verbleib im Turnier kam. Die letzten 3 Partien zwischen diesen beiden Mannschaften konnte Wigoltingen allesamt gewinnen. Die Vorzeichen standen also gut. Und so nahm Wigoltingen das Zepter von Beginn weg in die Hand. Zu viele Eigenfehler der FG spielten dem Favoriten in die Karten. Gleich mit 11:4 gewannen die Thurgauer den ersten Satz. Etwas knapper entwickelte sich der zweite Spielabschnitt. EE blieb dran. In der Zwischenzeit hatte Wigoltingens Trainer Michel auf der Angriffsposition gewechselt um weiteren Spielern Einsatzzeit geben zu können. Mit dem glücklicheren Ende im 2. Satz zog Wigoltingen mit 2:0 davon. Doch dann passte nicht mehr alles wie gewohnt zusammen. Eigenfehler häuften sich hüben wie drüben. Beide Teams verschenkten Satz- bzw. Matchbälle. Beim Stand von 14:14 entschied ein letzter Ballwechsel über den Ausgang der Partie. Sinnbildlich war es ein Eigenfehler von EE, welcher den Wigoltingern den Verbleib im Turnier sicherte.

¼-Final gegen starke Tigers aus Vöcklabruck

Am Samstag erhielten die Thurgauer erneut die Chance einen der grossen 4 Titelfavoriten aus dem Turnier zu werfen und sich für die Halbfinals zu qualifizieren. Mit den Tigers aus Vöcklabruck wartete allerdings ein grosser Brocken auf die Schweizer. Die Österreicher, angeführt von Nationalangreifer Karl Müllehner zeigten in jüngster Vergangenheit, dass sie momentan zu den besten Clubmannschaften von Europa, ja gar der Welt gehören. Dementsprechend erspielte sich der einzige österreichische Vertreter im ersten Durchgang beim Stand von 9:6 einen 3-Punkte Vorsprung. Wigoltingen konterte erfolgreich zum 8:9. Doch dann war es Müllehner, welcher den Unterschied ausmachte und mit seinen starken Angriffsbällen den 1. Satz zu Gunsten der Tigers entschied. Wigoltingen fand auch im 2. Satz die kompakte Defensive des Gegners zu durchbrechen. Zwar spielte Rebsamen sein wohl bestes Spiel dieser Saison aber auch dies verhalf nicht zu einem Teilerfolg für die Schweizer. Vöcklabruck spielte auf allen Positionen stärker und gewann wenig später auch den zweiten Spielabschnitt klar mit 11:5. Auch wenn man nun mehr Druck auf Müllehner ausüben wollte, gelang es dem zweiten Angreifer, Michael Feichtenschlager Wigoltingens Defensive genügend unter Druck zu setzen. Nach einer 4:0-Führung für die Österreicher war der Bann definitiv gebrochen. Die Schweizer konnten nicht mehr reagieren. Unterstützt von rund 50 mitgereisten Fans zogen die Tigers zum klaren und verdienten 3:0-Erfolg durch.

Pfungstadt ist das Mass aller Dinge

Noch am gleichen Tag trat Vöcklabruck gegen Novo Hamburgo und die bis dahin makellosen deutschen Vertreter Pfungstadt gegen Herausforderer Duque de Caxias an. Angeführt von einem unglaublichen Patrick Thomas liessen die Deutschen in ihrem Halbfinal nichts anbrennen und qualifizierten sich ohne Probleme für den Final. In einem hochstehenden 2. Halbfinal zwischen Vöcklabruck und Novo Hamburgo konnten sich die Brasilianer schliesslich mit 3:1 durchsetzen. Am letzten Spieltag traf im Spiel um Rang 3 Vöcklabruck auf Duque und im Final standen sich Pfungstadt und Novo Hamburgo gegenüber. Während Vöcklabruck sich mit 3:2 die Bronzemedaille krallte, gewann Pfungstadt den Final überlegen mit 3:0 und darf sich neuer Weltpokalsieger nennen.

Resultate - World Tour Finals in Salzburg (AT)

Freitag 13. September 2019

¼-Finals

Club Duque de Caxias (BRA) - Elgg-Ettenhausen (CH) 3:0

Novo Hamburgo (BRA) - Wigoltingen (CH) 3:0

Pfungstadt (DE) - Vaihingen (DE) 3:0

Vöcklabruck (AT) - Rosario (ARG) 3:1

Qualifikationsrunde

Vaihingen - Rosario 0:3

Elgg-Ettenhausen - Wigoltingen 0:3

Club Duque de Caxias - Novo Hamburgo 0:3

Pfungstadt - Vöcklabruck 3:0

Samstag 14. September 2019

¼-Finals

Vöcklabruck - Wigoltingen 3:0

Rosario - Club Duque de Caxias 2:3

Halbfinals

Novo Hamburgo - Vöcklabruck 3:1

Pfungstadt - Club Duque de Caxias 3:0

Sonntag 15. September 2019

Spiel um Rang 3

Vöcklabruck - Club Duque de Caxias 3:2

Final

Pfungstadt - Novo Hamburgo 3:0