Trotz der überraschenden Niederlage gegen den STV Oberentfelden verbleibt der amtierende Schweizermeister Wigoltingen an der Tabellenspitze. Es waren die beiden Tabellenschlusslichter welche beim Leader auf dem Sportplatz in Wigoltingen antreten durften. Auf dem Papier eine klare Sache. Doch dass im Faustball vieles möglich ist, hat die 6. Runde der laufenden NLA Feldsaison wieder einmal gezeigt.

Dritte Saisonniederlage gegen kämpferisches Oberentfelden
Wie bereits am Samstag zuvor bei der ersten Runde vor heimischem Publikum wehte auch dieses Mal ein lästiger Wind. In einer ungewohnten Startaufstellung begannen die Thurgauer die Partie auf der benachteiligten Seite mit Gegenwind. Nichts desto trotz versuchten sie das Spiel von Beginn weg an sich zu reissen. Im ersten Satz konnte man bis zum Stand von 6:6 sehr gut mit Oberentfelden mithalten, ehe die Aargauer mit 3 Punkten in Serie auf 9:6 davonziehen konnten. Doch die Kehrtwende der Wigoltinger liess nach dem Time Out nicht lange auf sich warten. Mit einer Serie von 5 Punkten in Folge entschieden sie den ersten Satz für sich. Der zweite Satz begann ganz nach Wünschen des Titelverteidigers. Mit einem Polster von 5 Punkten in Serie zu Beginn des Satzes entschieden die Wigoltinger auch Satz 2 für sich. Überraschenderweise passte dann aber ab dem 3. Satz nicht mehr viel zusammen. Man hatte sichtlich mehr Mühe im Aufbau da der Wind sich kein bisschen legte. Dies wirkte sich vor allem auf die Stimmung der Thurgauer aus, welche über die ganze Partie etwas angespannt war. Trotz 4:0 Führung im vierten Spielabschnitt konnte das Team von Trainer Raphael Michel nicht reüssieren. Man überliess dem Gegner in den Sätzen 3 bis 5 die Oberhand. So schafften die Aargauer die fast unglaubliche Wende zum 3:2 Spielgewinn.

Abstiegskampf zwischen Oberentfelden und Vordemwald
Der vielumjubelte Sieg gegen Leader Wigoltingen beflügelte die Herren vom STV Oberentfelden und verlieh ihnen einen zusätzlichen Schub im wichtigen Spiel gegen den STV Vordemwald. Denn diese Begegnung war richtungsweisend für den weiteren Verlauf der Meisterschaft. Es war ein 4-Punkte-Spiel für die beiden abstiegsgefährdeten Aargauer Teams. Schliesslich entschied der STV Oberentfelden die Partie mit 3:1 für sich und kann sich somit etwas vom Tabellenende absetzen.

Erholte Wigoltinger gegen niedergeschlagenes Vordemwald
Die Erwartungshaltung von Trainer Michel vor der zweiten Partie war mehr Stimmung und ein abgeklärteres Spiel. Einzig in der Defensive gab es gegenüber der ersten Partie ein Wechsel in der Startaufstellung. Zudem wurden die Rollen im Angriff anders verteilt, was den Wigoltingern im ersten Spiel zum Verhängnis wurde. Die Erwartung von Michel wurde dann auch fortan umgesetzt. Obwohl die Wigoltinger wieder auf der benachteiligten Seite beginnen mussten, waren sie von Anfang an sehr konzentriert und spielbestimmend. Dies aber auch Dank mehreren Eigenfehlern auf Seiten der Aargauer, welche einen klaren ersten Durchgang mit 11:4 hinnehmen mussten. Auch im 2. Satz liessen die Thurgauer nichts anbrennen. Beim Stand von 2:0 für Vordemwald gelang Wigoltingen eine unglaubliche Serie von 8 Punkten in Folge. Ein umstrittener Entscheid des Schiedsrichters liess sie anschliessend aber kurz aus dem Konzept bringen. Routiniert gelang ihnen wenig später durch einen Servicewinner von Nationalspieler Ueli Rebsamen der Satzgewinn von 11:7. Im Gegensatz zum ersten Spiel gegen Oberentfelden wollte man sich diesmal keine Blösse mehr geben und den Sack zu machen. Dies gelang den Wigoltingern mit sehenswerten Abwehraktionen, präzisen Zuspielen und effizienten Abschlüssen. Dem Spielverlauf entsprechend wurde das Spiel mit einem Eigenfehler der Aargauer beendet. Somit bleibt Vordemwald 2 Runden vor Schluss abgeschlagen am Tabellenende.

Die Thurgauer gehen nun mit der Tabellenführung in die Meisterschaftspause.
Weitergeführt wird die Meisterschaft am 19. August in Ettenhausen. Bis dahin steht das Saisonhighlight, der Championscup am nächsten Wochenende auf dem Programm. Danach geniessen die Thurgauer eine wohlverdiente Pause.